Vordemwaldkurs 2024

14. April / Miriam Jud

Was mä us Sunnewirbel und Blackä suscht nu cha machä!

Vom 23. bis 24. März 2024 fand der vierte Vordemwaldkurs im gleichnamigen Ort Vordemwald im Kanton Aargau statt. Am Samstag um 13.00 Uhr trudelten die Teilnehmenden gut gelaunt im Kurszentrum Adonia ein. Nach dem obligaten Einschreiben wurden sie von den ebenfalls super gelaunten Sakljaner durchs Haus geführt. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die möglichen Gefahren des Hauses gelegt. Ganz gefährlich erwies sich bereits in Vergangenheit die erste Treppenstufe. Als alle Teilnehmenden eingetroffen waren (alle waren äusserst pünktlich) und sich mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, begann das Vorstellungsspiel ebenfalls äusserst zeitlich. Aufgrund der Aufhellung am Himmel konnte das Spiel draussen vor dem Haus stattfinden. Beim Einschreiben konnten alle ihr Lieblingslied angeben. Diese Lieblingslieder wurden nun angespielt. Wenn jemand «sein» Lied hörte, dufte er ein paar Worte über das Lied sowie über sich erzählen. Nach zwanzig Minuten wussten alle ein bisschen mehr über die einzelnen Personen, beispielsweise ihre Schuhgrösse, ihre Automarke, ihren Beruf, ihre Hobbys etc.

 

Um ca. 14.00 Uhr begann der erste Kursteil unter dem Motto «Was mä us Sunnäwirbel und Blackä suscht nu cha machä!». Zu Beginn wurde jeder einzeln gebeten in den Raum einzutreten. Bereits draussen nahm man einen ungewohnten, intensiven Duft wahr. An der Tür begrüsste die Referentin Therese Eschbach nämlich jeden mit einem Räucherungsritual. Ein dicker Rauch lag daraufhin in der Luft, was den einen bange Minuten bescherte. Hoffentlich geht einfach der Feueralarm nicht ab. Unsere Präsidentin hatte aber alles schnell unter Kontrolle, Feuerwehr und Polizei wurden nicht alarmiert. So konnten sich alle entspannt den detaillierten Ausführungen von Therese widmen. Der Nachmittag stand ganz unter dem Zeichen «Räuchern». Therese brachte viele Pflanzen aus ihrem Garten mit, welche sie nach und nach vorstellte. Man konnte die Pflanzen fühlen, schmecken und zum Teil auch essen. Sie legte einige Pflanzen auf die Räucherkohle und zeigte, wie unterschiedlich die Pflanzen in dieser Form schmeckten. Viele Pflanzen duften in geräucherter Form viel intensiver als in ihrer ursprünglichen Form. Das Räuchern definiert sie wie folgt: «Beim Räuchern lässt man eine aromatische Substanz (meist aus dem Pflanzenreich) über einer Wärmequelle wie Räucherkohle oder Kerze langsam verglühen.» Es wird beispielweise zum Desinfizieren, Parfümieren, Entspannen, Vitalisieren oder Beten genutzt. Nach den theoretischen Ausführungen durfte jeder seine eigene Räuchermischung erstellen. Es war gar nicht so einfach, eine gut duftende Mischung herzustellen. Es verlangte auch einiges an Muskelkraft ab, bis die Pflanzen in der gewünschten pulverigen Form waren.

 

Um 18.30 Uhr stand der nächste Programmpunkt an, das Nachtessen. Das Küchenteam verwöhnte alle mit einem feinen Salat sowie Spaghetti Bolognese. Niemand musste hungern. Es war köstlich. Danach stand bereits der Bunte Abend an. Doris und Severin von der SAKLJ führten als Häxli und ihr Mann durch den Abend. Es wurde viel gelacht und grosser Wettkampfgeist war gefragt. Alle wurden in zwei Gruppen eingeteilt, welche in verschiedenen Spielen gegeneinander antreten mussten. Teamwork war gefragt. Jeder wollte seine Flasche schneller voll haben und gewinnen. Besonders begehrt war das «Häxebisi». Beim alles entscheidenden Spiel war jeder gefragt. Die Gruppen mussten in einen Kreis stehen, sich die Hände geben und einen Reifen durchgeben. Es nützte nichts, dass die eine Gruppe viel schneller fertig war als die andere. Damit das Lämpchen leuchtete und das Spiel zu Ende war, brauchte es von beiden Gruppen einen Beitrag. So gewann keine Gruppe und es waren alle Sieger des Abends. Nach der Stärkung mit dem ominösen Hexentrank wurde der traditionelle Lawinentanz sowie Hundehüttentanz mit Live-Musik durchgeführt. Es wurde mit allen Mitteln gekämpft. Sogar Schwinggriffe wurden angewendet. Nach dem offiziellen Teil wurde bis in die tiefe Nacht gespielt, musiziert, geplaudert und gelacht.

 

Für die meisten viel zu früh wurden alle am Sonntagmorgen geweckt. Nach dem schön angerichteten Morgenessen stand der zweite Kursteil bei Therese Eschbach an. Es ging um Wild- und Heilpflanzen, welche man für etliche Sachen beispielsweise für «Bebelis» anwenden kann. Obwohl der Wetterbericht fürs ganze Wochenende Regen vorhergesagt hatte, zeigte sich erneut die Sonne. So machten wir eine ausführliche Erkundungstour ums Haus. Erstaunlicherweise gab es in nächster Nähe über 15 verschiedene Pflanzen, welche für irgendetwas gut waren. Die Mutigen degustierten die eine oder andere Pflanze. Ihre Gesichtsausdrücke sagten einiges. Fast alle Pflanzen, auch Blacken sind für etwas nützlich. Therese teilte mit uns ihre eigenen positiven Erfahrungen. Als sie einmal auf einer Wanderung war, merkte sie, dass sie an ihren Schultern rot wurde. Sie hatte keine Sonnencrème zur Hand, doch Blacken. So steckte sie sich unter die Rucksackträger Blacken. Am Abend hatte sie keinen Sonnenbrand. Die Blacken schützten sie mit ihrer kühlenden Wirkung vor einem verheerenden Sonnenbrand. Sie sagte, es rettete ihr das Leben. Die Blacken können auch anstelle eines Blasenpflasters eingesetzt werden. Faszinierend. Nachdem alle vom starken Wind durchgefroren waren, kehrten wir ins Haus zurück. Zu guter Letzt durften sich alle an der Zubereitung eines Wildkräuterquarks beteiligen, welcher anschliessend genüsslich mit Maischips und Gemüsesticks degustiert wurde. Mit einem Kaffeeglas und einer grossen Welle wurde Therese für ihre lehrreichen Ausführungen bedankt.

 

Bereits stand das Mittagessen an. Gemischter Salat und Älplermagronen mit Apfelmus. Es war wieder köstlich. Das Küchenteam mit Hädi, Hari und Angi wurde für ihre super Arbeit herzlich verdankt und mit Geschenkkörben beschenkt. Zur Feier des Tages wurde uns ein Dessert aufgetischt, selbstgemachte Crèmeschnitte. Leider schlugen die einen davor zu fest zu, sodass der eine oder andere schmerzlich auf die leckere Nachspeise verzichten musste.

 

Als letzter Programmpunkt stand der Gottesdienst in der Kirche an. Martin und Lea brachten uns über unseren eigenen inneren Garten zum Nachdenken. Was gefällt mir am besten? Was am wenigsten? Was wächst gut und was weniger? Nebst dem ruhigen Teil wurde auch gesungen. Mit Martins Segen nahmen wir den Weg zum Kurszentrum unter die Füsse, wo wir Gruppenfotos als Erinnerung schossen. Danach war leider bereits Zeit, um sich voneinander zu verabschieden.

 

Herzlichen Dank an alle, die an den Vordemwaldkurs 2024 kamen und irgendetwas zum guten Gelingen beigesteuert haben. Es war ein wunderschönes Wochenende. Wir hoffen, dass wir möglichst viele am Schwendikurs im Dezember in Amden SG begrüssen dürfen.

 

Im Namen der SAKLJ,

die Presse-Chefin,

Miriam Jud